In der evangelischen Akademie Loccum trafen sich Ende Januar 60 Menschen zu einer Tagung, die sich mit der Gestaltung partizipativer Prozesse befasste. Der Procedere Verband veranstaltet diese Tagung jedes Jahr, diesmal war sie mit Hindernissen in partizipativen Prozessen befasst. Cordula Andrä war eingeladen, um aus der Praxis des ZEGG zu berichten. In ihrem Workshop ging es um den Moment der Entscheidung in einer Gruppe.
Ein oft nicht ganz einfacher Moment, in dem es hoch hergeht, Positionen sich verhärten und Lösungen eher schwieriger werden. Im ZEGG bedienen wir uns an dieser Stelle seit einiger Zeit des Konsent. Der Konsent versucht nicht, ein Ja aller zu erreichen, sondern eine Grundlage zum Weiterarbeiten zu schaffen. Es reicht also "Ich finde das nicht gut, aber ich stehe dem nicht im Weg." Es wird getrennt zwischen persönlichen Reaktionen auf einen Vorschlag einerseits und Einwänden, die das Bestehen der Gruppe gefährden, andererseits. Im Workshop übten wir uns darin an einem nicht ganz ernst gemeinten und sehr radikalen Vorschlag einer Teilnehmerin: "Wir ziehen uns alle bis auf die Unterwäsche aus". Am Ende kamen wir zu dem Ergebnis, dass dieser Vorschlag die Existenz unserer Gruppe gefährden würde und beschlossen, ihn nicht umzusetzen. Alle hatten Spaß und etwas gelernt. Für das ZEGG insgesamt eine sehr erfreuliche Gelegenheit, seine Arbeit vorzustellen.