Ein bewegender Bericht von einer Freundin über die Lage aus Griechenland:
"Der Frühling in Griechenland entfaltet sich mit seinen Farben und Düften. Und in manchen Bereichen bleibt es grau: um die geschlossenen Grenzen Richtung Balkan, den Stacheldraht, die Unentschlossenheit der internationalen Gemeinschaft…
Griechenland wird aus einem Transitland zu einem Land, in dem die Flüchtlinge gegen ihren Willen bleiben müssen. Die Menschen werden nicht durchgelassen. Idomeni, der Grenzübergang zu Mazedonien, ein kleines Dorf mit etwa 100 Einwohnern, hat derzeit mehr als 13.000 Flüchtlinge. Im Hafen von Piräus lagern über 4.000 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, die nur rudimentär versorgt sind. Die Situation ist katastrophal und mit Worten schlecht zu beschreiben. Europa und insbesondere Griechenland sind am Rande einer humanitären Krise.
Täglich kommen Tausende von Menschen aus der Türkei und von den Inseln. Die meisten wollen von dort weiter zu den Grenzen. Ehrenamtliche verteilen in jeder Region des Landes Kleidung und Nahrung, sogar Schulen haben sich den Freiwilligenprogrammen angeschlossen. Die Solidarität der Bürger ist sehr berührend. In Lesbos und generell auf den Ägäischen Inseln, in Piräus,in Thessaloniki und in Idomeni entschließen sich Menschen dazu, immer wieder zu entdecken, was es bedeutet, Mensch zu sein. Diese Flüchtlingskrise ist tief und wird noch lange bleiben. Es ist so gut für mein Herz, wenn Menschen darauf mit Solidarität, Menschlichkeit und Mitverantwortung reagieren!