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Genauso wie Wasser brauchen Liebesbeziehungen Raum zum Schwingen, zum Überfliessen und ein lebendiges Flussbett. Gemeinschaft ist das Flussbett für die Liebe. In der heutigen Zeit der Vereinzelung müssen wir es uns oft selber erschaffen.
Um getragen und tief liebesfähig zu werden, bedarf es der Kooperation mit anderen mitwissenden, mitfühlenden, uns herausfordernden Menschen. In diesem Bericht der „ZEGG-Liebesakademie“ im aktuellen Newsletter des Ökodorfes 7 Linden geht es darum, wie du Liebesforscher:in werden kannst und dir ein Flussbett für die Liebe selber erschaffen kannst.

Das Leben ohne „Flussbett“- die Überforderung

Oft suchen wir in einer Liebesbeziehung alles, was wir im „Universum“ verloren haben, und überfordern unsere Partner:innen und uns damit völlig.

Warum kommen wir immer wieder an die gleichen Stellen in unserer Liebesbeziehung, wo es nicht weitergeht? Manchmal scheint in unseren Beziehungen etwas zu wirken, was wir nicht zu fassen kriegen. Wenn zwei Menschen eine Liebesbeziehung eingehen, tummeln sich oft ganze Ahnenlinien mit im Wohn- und Schlafzimmer… „Du bist wieder wie deine Mutter/ dein Vater“….

Oder die Beziehung wird einfach langweilig. Wir führen keine inspirierenden Gespräche mehr zusammen, die Erotik verflacht, wir glauben uns zu kennen.

Bei aller Klarsicht und Herzkraft können wir oft als Paar nicht überschauen, welche negativen Dynamiken in unseren Beziehungen wirken, oder wie die Freude aneinander dauerhaft lebendig halten.

Liebe geht doch von selber, oder? 

Die Vorstellung, dass doch alles von selber laufen muss in Beziehungen, ist ein Teil der Überforderung.

Beispielsweise die Vorstellung,

  • dass mein:e Partner:in meine tiefsten Wünsche und Ängste intuitiv kennen muss.
  • dass die Sexualität sich von selber vertieft über alle Alterszyklen .
  • dass Emotionen rauszuhauen gegenüber meiner/meinem Partner:in automatisch Verbindung schafft.
  • dass nach der Geburt eines Kindes die Eltern weiterhin von selbst eine innige und erotische Verbindung leben.

Kein klar denkender Mensch käme auf die Idee, ohne Training, Ausbildung und Ausrüstung den Mount Everest besteigen zu wollen. Die Verwirklichung einer lebendigen, dauerhaften Liebesbeziehung hat durchaus etwas von einer alpinen Herausforderung.

In unseren Liebesbeziehungen werden wir irgendwann innerlich nackt, unsere trendigen Hüllen fallen ab und sichtbar werden neben der Schönheit, die uns ja zusammengeführt hat, auch die weniger leckeren Anteile von uns. Beispielsweise Neid, Eifersucht, angstgesteuertes kontrollieren wollen, abhauen wenn es nah wird, u.v.m..

Wir können lieben lernen

Die gute News ist, das Lieben lernbar ist. Manchmal müssen wir dafür erst unseren Stolz aufgeben, alles alleine hinzukriegen und uns aufmachen für Unterstützung.

Es fängt oft damit an, sich Inspirationen und Rückmeldungen zu holen bei anderen Menschen. Manchmal sind es Freunde, die mensch um ein intimes Gespräch bitten kann, und wo wir unsere Fragen, unser Nicht-Wissen im nahegehenden Bereich von Liebe, Beziehung und Sexualität teilen können.

Gut ist dafür Menschen zu wählen, die nicht zu schnelle Antworten geben, oder gar verurteilend auf dich/euch schauen (… das habe ich dir doch gleich gesagt, dass es mit dem/der nix wird …)

Menschen, die die Qualität haben zuzuhören und mitzufühlen.

Da unsere Freunde uns allerdings doch gerne „retten“ möchten (also schnelle Tipps geben), ist es auch durchaus sinnvoll, sich mit seinen Fragen unter ganz unbekannte, fremde Menschen zu mischen. Keiner kennt uns, das schafft die Möglichkeit, sich selber auch neu zu erfahren und neue Fragen und Antworten jenseits des Bekannten aufzunehmen.

Das kann in Seminaren zum Thema Liebe, Beziehung, Sexualität sein. Wie machen es denn andere Paare, andere Singles, was sind ihre Fragen, Erkenntnisse, Engpässe, Glückserfahrungen? Das können bestehende „Stammtische“ mit Ausrichtung auf das Thema Liebe und Beziehung sein. Nicht alles wird für dich/ euch taugen. Achtsames Ausprobieren ist da ein guter Weg, auch zum Beispiel mal die eigenen Freunde um gute Tipps für Seminare und Vernetzung dafür anfragen.

Manchmal wenn es lichterloh brennt in dir/ euch, ist es auch durchaus sinnvoll, gute Therapeut:innen aufzusuchen, die auch auf Krisensituationen spezialisiert sind.

Selber heilsam wirken: „Liebesforschungsgruppe“

Wenn wir auf dem Weg losgegangen sind uns Unterstützung und Inspiration zu holen und vielleicht merken, wie gut es uns tut, uns zu vernetzen, unseren Raum als Paar oder als Single grösser zu machen, eingebettet zu sein, kommt vielleicht auch irgendwann der Impuls: diese Einbettung möchte ich vor Ort, wo ich lebe, auch haben.

Dann ist eine gute Möglichkeit, selber eine „Flussbettgruppe“ oder eine „Liebesforschungsgruppe“ zu starten.

Wichtig ist z.B. zu beachten beim Aufbau einer solchen Gruppe:

  • Langfristigkeit der Gruppe – die tiefsten Liebesfragen brauchen Zeit. Oft führen wir in unserem Leben Kommunikation nicht zu Ende und brechen Liebesprozesse ab, die einen Schwebezustand bräuchten, um sich neu zu sortieren. Damit das Herz sich öffnet, gerade in den tiefsten Liebesfragen, braucht es die Gewissheit, dass die Menschen, mit denen man seine Fragen teilt, auch morgen und übermorgen noch in der gleichen Bezugs- und Forschungsgruppe sind.
  • Commitment – wichtig ist, daß sich alle Gruppenmitglieder zur regelmässigen Teilnahme verpflichten. Also auch wenn es mal ungemütlich wird in deiner Gruppe, nicht abhauen, sondern dranbleiben.
  • Überschaubarkeit – die Gruppengrösse sollte nicht zu klein oder groß sein, ca. 7-15 Teilnehmer:Innen sind erfahrungsgemäss gut

Um so eine Gruppe zu starten, ist es gut, dich vorher gut zu informieren und dich weiterzubilden in dem Bereich. Hier findest du weitere Tipps für den Aufbau einer Liebesforschungsgruppe.

Es ist ein spannender und lohnenswerter Weg, mehr zu verstehen, wie Liebe in Beziehungen entsteht, was sie verhindert und wieviel Unterstützung ein Paar oder ein Single braucht um zu gedeihen.Wir wünschen euch einen freudigen Weg, euer passendes Flussbett der Liebe zu nutzen oder zu erschaffen.

Roger Balmer und Susanne Kohts

Möglichkeiten die Liebesakademie kennenzulernen:

  • Nicht soviel Zeit für ein Seminar oder erst mal schauen, ob das was für mich ist? 77 Minuten-Live-Webinare – die kompakte Möglichkeit sich mit verschiedenen Liebes- und Beziehungsthemen zu beschäftigen und die beiden Leiter der Liebesakademie, Susanne Kohts und Roger Balmer, online kennenzulernen.
  • Weitere Seminar-Angebote der Liebesakademie: Roger Balmer und Susanne Kohts leiten seit vielen Jahren die Liebesakademie. Sie geben Seminare zum Thema Liebe, Beziehungen und Sexualität und sind seit 23 Jahren ein Paar. Roger ist auch als Landschaftsgärtner und Geschichtsguide tätig, Susanne hat als Heilpraktikerin (Hp. psych) eine Praxis in Bad Belzig und berät Einzelne und Paare persönlich oder online: vergebung-susanne-kohts.de
 
 
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