Brigitte Höper

Brigitte Höper

Brigitte Höper, geboren 1961 in Hamburg

Seit 2012 lebe ich in Gemeinschaft und seit 2015 in der Lebensgemeinschaft „Am Windberg“ in Thüringen. Ich bin Mutter von zwei erwachsene Söhnen.

2003 habe ich die „Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck“ mit Adrian und Lisbeth aus Holland kennengelernt. Seitdem war ich bei unzähligen Workshops als Teilnehmerin dabei. Seit 2007 bin ich als Begleiterin von Gemeinschaftsbildungsprozessen nach Scott Peck unterwegs. Unter Anderem in Sieben Linden, Schloss Glarisegg, Maibach, Paderborn und ca. 40 offenen Workshops in ganz Deutschland und auch in unserer Gemeinschaft. Außerdem haben wir drei Forschungsgruppen initiiert, in denen es keine Begleitung gab (Group of all Leaders) und eine Ausbildungsgruppe geleitet.

Was mir an dieser Form des ZusammenSeins besonders gefällt:

Als Teilnehmerin mache ich Basisarbeit. Ich gucke genau hin, was in mir passiert, bin möglichst mit 50 Prozent bei mir und mit 50 Prozent bei dem, der spricht und bei der Gruppe. Wie ein Spürhund bin ich meinem Groll, meiner Liebe, meinen Widerständen, meinen Verwicklungen und meiner Freude auf der Spur. Ich erforsche, was es der Gruppe zu sagen gilt und was ich lieber für mich behalte. Ich beobachte, was mich triggert, zum Beispiel, einen Rat zu hören. Manchmal unterbreche ich mich selbst, weil ich merke, dass ich ins Geschichten erzählen komme und nicht mehr mit der Gruppe im Kontakt bin. Die meiste Zeit ist es ein riesengroßes Kennenlernen von mir und der Welt.

Als Begleiterin bin ich nur noch mit einem kleinen Teil meiner Aufmerksamkeit bei meinen eigenen Reaktionen. Das Gemeinschaftslebewesen ist das, was ich nun erforschen darf. Eine bestehende Gemeinschaft oder Gesellschaft hat meistens ganz eigene Kommunikationsformen entwickelt und oft versteckte Hierarchien. Durch das ruhige unabgelenkte Sitzen und die Empfehlungen können sich Dinge zeigen, die sonst im Verborgenen bleiben. Meinen Job als Begleiterin sehe ich darin, konzentriert anwesend zu sein, die Verantwortung bei der Gemeinschaft oder offenen Gruppe zu lassen, so wenig wie möglich in den Prozess einzugreifen und eventuell auf versteckte Phänomene aufmerksam zu machen.

Mein Fazit aus den Gruppen und der vielen Zeit die ich mein neues Kommunikationsverhalten in meinem Alltag anwenden konnte ist:

Wir sind in unseren Mustern, Ängsten und Schutzbedürfnissen sehr unterschiedlich. Ich spüre jedoch, dass es eine Basis in uns Menschen gibt, die miteinander verbunden ist und dort gibt es die gemeinsame Sehnsucht nach Verbundenheit und Zugehörigkeit.


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