In Tamera, unserer Schwestergemeinschaft in Portugal, leben sowohl Israelis als auch Palästinenser. Bei der gerade beendeten 30-Jahr-Feier wiesen sie eindringlich darauf hin, dass in Gaza gerade ein -Völkermord stattfindet. Auch seriöse Zeitungen und Regierungsvertreter benutzen mittlerweile diesen -Begriff: Genozid.
Als eine Möglichkeit, ins Handeln zu kommen, um aktiv etwas gegen den Irrsinn zu tun, der dort gerade stattfindet, wurde auf den ‚Marsch nach Gaza‘ hingewiesen – eine gewaltfreie Aktion mit Teilnehmern aus mittlerweile 32 Ländern, die am 12.6. startet. Vier Menschen aus Tamera und ein Mensch aus dem-ZEGG sind bereits angemeldet. Nähere Informationen: marchtogaza.net. Anmeldeschluss für die Teilnahme ist der 7.6. 25. Das Foto zeigt das Enblem der Deutschen Delegation.
Der Erfolg der Aktion wächst mit ihrer internationalen Bekanntheit. Wir bitten alle Leser:innen, in ihren sozialen Netzwerken auf die Aktion hinzuweisen und den Link zu teilen:
https://marchtogaza.net oder https://linktr.ee/marchtogaza
March to Gaza – Update am 14.6.
Israel hat die geplante Aktion als ‚djiahadistische Bedrohung ihrer Streitkräfte‘ bezeichnet und Ägypten aufgefordert, den Marsch zu stoppen – falls dies nicht passiere, würde Israel selbst mit militärischen Mitteln eingreifen. Und Ägypten ist offenbar bemüht, diaeser Aufforderung Folge zu leisten. Von den sechs Teilnehmenden aus Tamera oder dem befreundeten Umfeld wurden zwei bereits am Flughafen abgefangen und nach vier Stunden Wartezeit zurückgeflogen. Den anderen vier gelang es, heute zum vorgesehenen Treffpunkt zu gelangen, doch dort wurden sie von Sicherheitskräften teilweise gewaltsam in Busse gezerrt und nach Kairo zurück befördert. Das lange und auf vielen Ebenen angestrebte Ziel, den Marsch zur Grenze von Gaza in Kooperation mit den ägyptischen Behörden stattfinden zu lassen, scheint nicht verwirklicht werden zu können. Wie es weitergeht, ist nach aktuellen Informationen unklar. Einige der Festgenommenen wurden wieder frei gelassen, gut 2000 Teilnehmende aus rund 80 Nationen befinden sich weiterhin in Kairo. Und die aktuellen Angriffe Israel auf den Iran verschieben den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit weg vom Leid der Bevölkerung von Gaza. Die Grenze ist für Hilfslieferungen nach wie vor geschlossen, von homöopathischen Ausnahmen abgesehen.
Georg Lohmann