Paul Wernicke

Unsere wilden Nachbarn brachte uns Paul Wernicke von der Wildnisschule am 11.4.2024 näher. Auf einer morgendlichen Vogelwanderung ging es um ein entspanntes Lauschen in das frühmorgendliche Konzert unserer gefiederten Nachbarn und um eine lebendige Einführung in die große Palette der vielfältigen Vogelstimmen.

Abends hielt Paul Wernicke dann einen Vortrag über Wölfe: „Mein Nachbar Wolf. Den Wölfen auf der Spur (2011-2024)“. Er berichtete über seine Wolfsbeobachtungen und erklärte das Spurenlesen – wer Wölfen auf achtsame Art und Weise kennenlernen möchte, ist deshalb in der Wildnisschule genau richtig

Anschaulich beschrieb Paul die Entwicklung und das Monitoring der neuen Wolfsrudel rund um Bad Belzig und teilte wertvolle Hinweise. Zum Beispiel habe er immer wieder beobachtet, dass Wölfe bei der Witterung eines Menschen von selbst einen Sicherheitsabstand von 150 Metern einnehmen. Und schon auf Kameras mit Bewegungsmeldern und kleinsten Geräuschen ängstlich und mit Rückzug reagierten.

Wölfe

So kommt es oft gar nicht zu direkten Begegnungen zwischen Mensch und Wolf: „Von 100 Begegnungen aus der Ferne bekommen wir wahrscheinlich nur einen Bruchteil mit. Das heißt auch, Wölfe können nicht so gefährlich sein, wie oft befürchtet“, erklärt Paul Wernicke. Dennoch seien es auch respekteinflößende Tiere und er könne verstehen, wenn Nutztierhalter:innen und Jäger:innen auch andere Eindrücke hätten.

Deshalb sind Informationen und Gespräche so wichtig und Pauls Vortrag war ein hilfreicher Beitrag dazu. Nach ihm ist eine friedliche Koexistenz möglich, auch zwischen Wölfen und anderen Wildtieren (Rehe, Hasen etc.), die oft auf den gleichen Bewegungsmelder-Kameras und damit an den gleichen Stellen auftauchten. Aber auch mit den Menschen: „Die Wölfe kommen mit den Menschen klar. Die Menschen nur oft nicht mit den Wölfen“, betont Paul.

Aufgrund seiner Erlebnisse und Liebe zu den Wölfen stellt sich Paul Wernicke seit Jahren immer mehr die Frage: „Gibt es so etwas wie ein gegenseitiges Interesse? Haben die Wölfe vielleicht auch ein Interesse an uns?“. Auch dies spricht wieder für eine friedliche Koexistenz.

Alicia Dieminger

Mehr Informationen gibt es hier:

- Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf: www.dbb-wolf.de

- Landesamt für Umwelt Brandenburg; https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/woelfe-in-brandenburg/#

- Wildnisschule Hoher Fläming: www.wildnisschule-hoherflaeming.de

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