Ostern

Live-Trommeln – Schwitzhütten – Tanz & Trance – Sharings – Rituale – Rückverbindung – Transformation – Ausrichtung. Das waren die Elemente des diesjährigen Oster-Tanz-Retreats – "Stirb und werde" im ZEGG. Vom 28. März bis 01. April 2024 luden Thomas Ritthoff und Margit Wolfinger als Leitungsteam sowie die ZEGG-Gemeinschaft zum 17. Mal ein. Mehr als 60 Teilnehmer:innen und zahlreiche Menschen aus der Gemeinschaft verbrachten feiernd und tanzend die Ostertage, die für Transformation und Neubeginn stehen.

Einblicke von unseren Gästen

Andrea, die zum zweiten Mal am Osterretreat teilgenommen hat, aber bereits seit mehr als zehn Jahren immer wieder ins ZEGG kommt, hat die Veranstaltung dieses Mal wieder ganz anders erlebt: „Die Struktur ist ja immer sehr ähnlich. Aber ich bin jedes Mal anders, wenn ich hier bin und auch die Menschen, die hier sind, andere und anders.“ Sie kennt das ZEGG über ihren Bruder, der hier lebt und erinnert sich noch genau an ihr erstes Camp: Das Sommercamp, das unter dem Titel „Eros und grüne Bohnen“ stand. Auch wenn Andrea inzwischen regelmäßig im ZEGG ist, kommt sie dennoch immer wieder mit Aufregung her, verrät sie mir.

Sebastian aus Freiburg ist „erst“ das zweite Mal im ZEGG. Ich interviewe ihn kurz vor dem letzten Treffen seiner Heimatgruppe, als er noch mal kurz Ruhe und Sonne auf dem Univorplatz tankt. Zum ersten Mal war er zu Silvester hier und hat sich gleich dazu entschieden wieder zu kommen: „Ich wollte gerne wieder ein Retreat über die Feiertage machen. Kurz vor Ostern wollte ich dann eigentlich gar nicht herkommen“, berichtet er schmunzelnd: „Das ist eines meiner Muster: Kurz vorher ist mir meist alles zu viel.“ Glücklicherweise hat sich das nach einem Tag des Hierseins schon wieder gewandelt. Was ihn wieder hergezogen hat? „Der Erfahrungsraum, in dem ich an meine Themen komme. Die suche ich gerade auf, um weiter zu wachsen“, sagt er nachdenklich. Ich möchte ihm sein Highlight der Ostertage entlocken: „Einen intensiven Forumsauftritt mit einem eigenen Prozess und ein sehr authentisches Gespräch mit einer Frau.“ verrät er mit einem geheimnisvollen Lächeln.

Oster Event

Ob Festival oder Retreat. Als Teilnehmer:in hat Mensch immer mal die Qual der Wahl: Bandana-Tanzritual oder doch die Krafttierreise? Werner aus Hamburg, der bereits das dritte Mal am Oster Tanz Retreat teilgenommen hat, entschied sich erstmals für die Krafttierreise: Ihm zeigte sich der Drache als Krafttier – ein besonderer, wenn auch nicht überraschender Moment für ihn. Mit den Qualitäten des Drachen ist er nach eigenem Empfinden bereits gut im Leben unterwegs und fühlt sich darin bestätigt. Werner, der seit 2016 ca. zehn Mal im ZEGG war, lebt allein und schätzt das energetische Feld des ZEGGs und die vielen Menschen, die er hier schon kennen gelernt hat. Das Retreat hat ihn gezogen, weil er die Feiertage gerne in Gemeinschaft verbringen wollte und sehr gerne tanzt.

Auch Andrea frage ich nach ihrem Highlight. Auf den einen besonderen Moment möchte sie sich aber nicht festlegen: „Das, was geboten wurde, war Hammer. Es gibt viele wertvolle Momente. Es fällt mir gerade schwer, den einen auszuwählen. Vieles fügt sich einfach so und die besonderen Momente entstehen, ohne dass ich sie plane. Wenn ich mit dem Flow gehe, die Augen aufmache und mich hingebe, ist alles da.“

Und wie geht es der Gemeinschaft?

In der Dorfkneipe ging es eher ruhig zu. Der übliche Festivalansturm am Nachmittag blieb weitestgehend aus und sorgte für entspannte Kneipenschichten – eine schöne Abwechslung für die Menschen hinter dem Tresen. Das Team freut sich aber auch bereits auf mehr Action während des Pfingstfestivals und Sommercamps.

Cordula war als Angel beim OsterTanzRitual in der letzten Schicht ab fünf Uhr für uns unterwegs. Dafür ist sie zeitig ins Bett gegangen und früh aufgestanden, um mit ca. 15 anderen Tanzhungrigen zur Musik von DJ Lux Arkana in der Aula in den Morgen zu tanzen: „Ich habe schon ein bisschen gebraucht, um vom Schlafmodus, in den Tanzmodus zu wechseln, aber dann war es richtig schön.“, erinnert sie sich. „Irgendwann wurden die Vorhänge und Türen geöffnet und wir haben die Vögel singen hören. Dann bin ich gleich in die erste Schwitzhütte gegangen. Das war ein sehr schöner Morgen für mich.“ Mitarbeit am Festival und Vergnügen lassen sich also ganz gut vereinbaren.

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Abschied und Heimreise

Werner braucht noch eine Mitfahrgelegenheit zum Bahnhof in Bad Belzig. Wer schon mal mit dem ÖPNV an- und abgereist ist, kennt diese sonntägliche Herausforderung. Er will die Heimreise entspannt angehen lassen: „Bei der Abreise ist immer auch ein bisschen Wehmut dabei.“, erzählt er. „Ich freue mich aber schon darauf, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen – so lange bis ich fertig bin mit Schlafen. Das ist im Gruppenschlafraum für mich so nicht möglich.“

Sebastian, vor dem die lange Reise Richtung Freiburg liegt, hat sich entschieden, einen Tag länger im ZEGG zu bleiben: „So habe ich zu Silvester auch schon gemacht. Ich möchte alles nachklingen lassen und verarbeiten können. Es war ja schon ganz schön viel. Ich habe den Rest der Woche auch noch Urlaub genommen.“, freut er sich.

Andrea hat während dieses Festivals mehr auf ihre Grenzen geachtet, hat nicht alles mitgenommen, was geboten wurde und ist achtsam ihrem Flow gefolgt: „Ich habe mehr in mir geruht. Dieses Mal war es deshalb weniger intensiv und ist nun ein eher fließender Übergang in meinen Alltag. „Früher war das eine größere Stufe, jetzt fühlt sich mein Erleben im ZEGG verbundener mit meinem Alltag zu Hause an.“

Die Herausforderung des Übergangs des intensiven Festivallebens in das Leben zu Hause zu gestalten, kennen wahrscheinlich einige unsere Gäste. Werner, Sebastian und Andrea scheinen ihn auf ihre unterschiedliche Weise stimmig für sich gestaltet zu haben. Na, dann auf baldiges Wiedersehen!

Ein besonderer Dank geht vor allem noch mal an Eva Weigand, Hagara Feinbier und Silke Grimm. Sie haben neben Thomas Ritthoff und Margit Wolfinger ganz viel Energie in die Umsetzung des Oster Tanz Retreats geschenkt haben – neben allen sichtbaren und weniger sichtbaren Helfer:innen aus der Gemeinschaft 

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