GlasfaserDas ZEGG hat seit September letzten Jahres einen modernen Glasfaser-Anschluss, und nach den Bauarbeiten ist buchstäblich "Gras über die Sache gewachsen". Endlich schnelles Internet, yeeah! Da ist nur ein klitzekleiner Haken: wir können den Anschluss noch nicht nutzen.

Um herauszufinden, woran das liegt, rufe ich regelmäßig bei der Telekom an. Die Gespräche verlaufen immer ähnlich ("Huch, der Fertigstellungstermin ist ja schon überschritten! Also da muss ich mal in der Technik nachfragen. Wir melden uns dann bei Ihnen, tschühüüs!" - Und dann kommt nie wieder was). Es gibt verschiedene Variationen, um es unterhaltsamer zu gestalten ("Bei Ihnen ist ja noch gar keine Glasfaser verlegt - möchten Sie einen Auftrag erteilen?" und dann beim nächsten Mal: "Was hat der Kollege denn da für einen Schwachsinn gemacht?

Ich storniere das mal" und dann wieder "Also ich sehe hier einen stornierten Auftrag, so wird das ja nichts" und so weiter. Oder auch: "Nein nein, der Fertigstellungstermin ist gar nicht verstrichen, hier steht, äh... *raschelraschel* 30.6.! Also bis dahin ist das garantiiiert fertig!" (Ja, aber das haben Sie auch schon mit dem 30.11. und dem 28.2. behauptet) "Ja, kann sein, aber 30.6. klappt ganz bestimmt, weil: 28.2. ist immer schwierig wegen äh... Frost!"

Auch aus dem "Bei Ihnen demnächst verfügbar" auf der Telekom-Website wurde kürzlich ein "Bei Ihnen ist kein Ausbau geplant". Laut Hotline: Softwareproblem, kann man nix machen. Überhaupt: Softwareumstellung, äh (kurzer Blick in den Ausreden-Abreißkalender)... staatlich gefördertes Projekt mit externer Bauleitung... aber demnächst bestimmt!

So weit, so belanglos. Seit ein paar Tagen haben wir wieder eine Glasfaserbaugrube vor dem Eingang zum Gelände. Heute traf ich da einen Techniker (samt Telekom-Auto!) an und fragte, was er da treibe. Er verlege Glasfaser für rft(!!) - also den Mitbewerber. Das ist nämlich der neueste Trend: anstatt Anschlüsse einfach mal fertigzubauen, legt man lieber noch einen zweiten unfertigen daneben. Anruf bei der rft-Hotline ergibt dann auch nur: "Das kann ich Ihnen jetzt auch nicht sagen, ob da an Ihrer Anschrift etwas geplant ist. Schreiben Sie doch mal 'ne Mail!"

Zur partiellen Ehrenrettung der Telekom: Am Tag nach meinem letzten Telefonat rief tatsächlich mein Gesprächspartner zurück. "Nee, das mit dem 30.6. geht schon klar. Verschiebt sich wegen Problemen im öffentlichen Bereich." (Wer ist das, dieser öffentliche Bereich, kann ich da mal anrufen?)

Auch rft ruft zurück. "Ein rft-Techniker mit Telekom-Auto? Hm... nein, seltsam... wir haben da doch gar nicht... ach doch, hier steht, Moment... nein, also, muss ich noch mal nachfragen. Jedenfalls: klar haben wir Interesse, bei Ihnen Glasfaser zu verlegen... Was haben Sie da vor? Mit hundert Menschen einen einzigen Anschluss nutzen? Also das ist jetzt für uns nicht soo interessant, wenn Sie verstehen." Ja, verstehe ich. Ich finde, aus Gerechtigkeitsgründen sollten auch Firmen pro Büroplatz einen eigenen Internetanschluss buchen. Hundert pro Gebäude, wenn's sein muss. Wo kommen wir denn da hin!
Kurz: ob wir erst unsere Klimaneutralitätsziele erreichen, oder doch erst die Glasfaser kommt - es bleibt ungewiss.

Von Lennart Schütz, 24.4.2023

 




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