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Ein Erfahrungsbericht vom Erasmus-Training im ZEGG von Zeynep Cekinmez: "Zum ersten Mal hörte ich von ZEGG durch eine Freundin, die sich kürzlich dafür zu interessieren begann, Ökodörfer in ganz Europa zu erkunden. Wir beide fühlten uns in der Großstadt festgefahren, waren uns aber zugleich unsicher, ob wir wirklich an einen kleineren Ort ziehen und unser bisheriges Leben hinter uns lassen wollten.

Es fühlte sich an, als wäre es vielleicht schon zu spät, unsere überstimulierten Köpfe wieder auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Ökodörfer erschienen uns daher wie vielversprechende Portale – Möglichkeiten, einen Blick auf ein Leben jenseits unserer permanent getriebenen Existenzen zu werfen.

Meine Freundin selbst war noch nie in ZEGG gewesen, aber sie beschrieb es mir so:

„Es ist eines der ältesten Ökodörfer in Deutschland und bekannt dafür, eine sexpositive Community zu sein – ein bisschen wie Berlin –, aber gleichzeitig scheint es viel tiefere Verbindungen und Transparenz zu schätzen und nicht immer alles mit Dunkelheit zu verknüpfen, so habe ich es jedenfalls verstanden hahaha.“

Zu ihrer Nachricht schickte sie mir ein Google-Dokument mit einer Beschreibung einer Ausbildung, die im November stattfinden sollte. Der Titel „In Service to Life“ ließ mich zunächst nicht genau erkennen, worum es in der Ausbildung gehen würde; er klang weit und etwas mehrdeutig. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es auf eine andere Daseinsweise verwies, etwas, das radikal dem Konsum entgegengesetzt war. Ein Leben, das uns nicht einfach überlassen wird, damit wir es mit Aufgaben und Leistungsmeilensteinen füllen, sondern eines, für dessen Pflege, Stärkung und Genuss wir selbst Verantwortung tragen.

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Training für junge Menschen

Das Training wollte auf das Leid in der Welt reagieren: Kriege, den Klimakollaps, zunehmende psychische Belastungen und eine immer stärkere soziale Fragmentierung. Ziel war es, in der Jugendarbeit tätige Menschen zu stärken, indem sie einander ihre Praktiken und Projekte vorstellen, ein Gefühl von Handlungsfähigkeit und Verantwortung zurückgewinnen und Werkzeuge für innere wie äußere Arbeit entwickeln, die sie in ihre eigene Tätigkeit mitnehmen können. Es gab keine Einschränkungen hinsichtlich der Art der Arbeit, die man machte – sie konnte alles umfassen, von Workshops an nahegelegenen Schulen bis hin zur Vision einer vollständig alternativen Bildungs- oder Lebensinstitution.

Persönlich und politische Wechselbeziehung

Am meisten beeindruckte mich, wie klar das Programm die Wechselbeziehung zwischen dem Persönlichen und dem Politischen formulierte. Genau diese Fähigkeit wollte ich vertiefen: die Beweglichkeit, zwischen dem Globalen und dem Lokalen zu wechseln, von systemischer Ungerechtigkeit zu intimen Gesten der Fürsorge, und zu Befreiungsbewegungen durch kleine, geerdete, alltägliche Handlungen beizutragen. Es war schön und entlastend, mich daran zu erinnern, dass Sorge für mich selbst und meine psychische Gesundheit nicht getrennt ist von der Sorge um Krisen und Ungerechtigkeit. Es ist Teil desselben Engagements für das Leben.

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Also füllte ich das Formular aus und bewarb mich.

Unser erster Tag im ZEGG

Wir versammeln uns auf einem Dachboden, der Boden weich ausgelegt mit Teppich, große Fenster mit Blick auf rotbraune Kiefern in Bad Belzig. Jemand aus unserer Gruppe setzt eine Intention für den Tag und zündet eine Kerze an. Die Menschen wirken müde – vielleicht von der Anreise, vielleicht von dem, was sie vor ihrer Ankunft noch beschäftigt hat –, und doch liegt Licht und Mitgefühl in ihren Lächeln. Alle scheinen bereit zu sein, ihre Komfortzonen zu verlassen und jede Veränderung willkommen zu heißen, die die nächsten zehn Tage mit sich bringen könnten …

Wenn niemand spricht, senkt sich eine Stille über den Raum, die einen eigenen Charakter zu haben scheint. Es ist keine leere Stille. Sie hat Gewicht und Wärme. Sie nährt. Es fühlt sich an, als würde sich die Stille selbst um mich kümmern, nichts von mir verlangen und mir zugleich Raum für inneres Lauschen und Transformation schenken.

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Ena lädt uns ein, durch den Raum zu gehen. Zuerst im Tempo einer Großstadt, dann allmählich langsamer, im Rhythmus eines Dorfes. Während wir gehen, betrachten wir einander mit neugierigen Augen. Wer sind diese Fremden? Welche Wege haben sie hierhergeführt? Wie kommt es, dass Menschen aus so unterschiedlichen Leben einander plötzlich seltsam vertraut erscheinen?

Wir bleiben vor einer Person stehen und schauen ihr direkt in die Augen. Ich spüre ein Aufwallen von Nervosität. Dürfen wir wirklich so tief in die Augen einer fremden Person blicken? Mein Zögern trifft auf ein ähnliches Flackern im Blick meines Gegenübers. In dieser geteilten Unsicherheit fühle ich mich gehalten. Wir wechseln immer wieder die Partner:innen, und langsam löst sich die Verkrampfung. Wir wagen es, länger, ruhiger, tiefer zu schauen.

„Was siehst du in den Augen der Person vor dir? Welche Gaben, glaubst du, bringt sie in diese Welt?“ Die Stimme von Ena ist sanft und zugleich präzise. Wir lehnen uns zu unserem Gegenüber und flüstern, was wir sehen. Es erstaunt mich, wie leicht wir uns von jemandem gesehen fühlen, der fast nichts über uns weiß. Ena erinnert uns daran, dass wir Weisheit in uns tragen und dass Erkennen vor Übung oder Wissen kommt. Was für ein eindrucksvoller Beginn.

Anstatt die Raumhalter:innen als alleinige Träger:innen von Wissen zu erhöhen, lädt sie uns ein, unsere eigene innere Lehrerin, unseren eigenen inneren Lehrer zu erkennen. Ihre Aufgabe ist es nicht, uns zu mit Dingen zu befüllen, sondern uns in unsere eigenen Tiefen zu führen und uns dabei zu helfen, das freizulegen, was unter dem mentalen Lärm liegt, den wir uns als Reaktion auf Feindseligkeit, Vernachlässigung oder das Fehlen von Liebe angeeignet haben.

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Der Raum lädt uns ein, Gewohnheiten und Strategien zu verlernen, die einst fürs Überleben notwendig waren, sich jedoch zu Barrieren für ein Leben in Klarheit, Offenheit und Verwurzelung entwickelt haben.

Ich betrete diesen Raum durch die Augen der Teilnehmenden um mich herum: diese dunklen Ringe, umrahmt von Kreisen in Braun-, Grün- und Blautönen …

Ein typischer Tag im ZEGG

Ein typischer Tag beginnt um 8 Uhr morgens mit einem üppigen Frühstück. Das Essen scheint hier unerschöpflich zu sein, ein großer Teil davon wächst in den eigenen Gärten oder kommt von Nachbar:innen. Um 8:40 Uhr versammeln wir uns im Kreis vor dem Restaurant, um die Gemeinschaftsarbeit auszuwählen, zu der wir an diesem Tag beitragen möchten.

Die Aufgaben sind vielfältig und flexibel und bieten für jede Person etwas Passendes – und jede Aufgabe eröffnet eine eigene Lerngelegenheit. An einem Morgen sitzt man vielleicht am Tisch und schneidet sorgfältig Birnen und Äpfel, während ein Community-Mitglied Einblicke in nachhaltige Lebensmittelproduktion und -verarbeitung teilt. Am nächsten Morgen zieht man Handschuhe an, nimmt einen Hammer in die Hand und hackt Holz für das Heizsystem des Ökodorfes, während man gleichzeitig etwas über umweltfreundliche Heiztechnologien lernt. Es ist eine Gelegenheit, die nachhaltigen Technologien zu verstehen, die die Gemeinschaft tragen, und praktische Arbeit mit ökologischem Bewusstsein zu verbinden.

Nach der Gemeinschaftsarbeit reflektieren wir oft darüber, wie die körperlichen Tätigkeiten die Ziele der Ausbildung unterstützen – ob sie unsere Erfahrungen aus den Gruppensessions vertiefen, unser Lernen erweitern oder uns einfach den mentalen Raum geben, langsamer zu werden und zu neuen Einsichten zu gelangen.

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Das Forum kennenlernen

Eines Abends fand ich mich im Zentrum des Forums wieder – einem großen Kreis, in den jede Person treten kann, um ein emotionales oder politisches Thema in die Gruppe einzubringen. Die beiden Leiter:innen begleiten die Person in der Mitte dabei, tiefer zu gehen, und wann immer sie eine Blockade oder einen Moment von Unaufrichtigkeit wahrnehmen, sprechen sie dies an. In Kombination mit der Verletzlichkeit, unter den Blicken aller zu stehen, zwingt diese Übung dazu, inneren Realitäten zu begegnen, denen man sonst vielleicht ausweichen würde. An diesem Abend zog mich mein Beitrag in sehr dunkle, verstörende Erinnerungen, die lange brauchten, um verarbeitet zu werden. Am nächsten Morgen meldete ich mich freiwillig zum Holzhacken, und die Bewegung wurde eindeutig kathartisch: Meine Wut riss aus meinem Körper heraus, während ich Baumstämme spaltete. Ich verstand auf einer körperlichen Ebene, wie wichtig ein ganzheitlicher Ansatz für Trauma ist – und wie körperliche Arbeit den Prozess des Durchgehens durch schwere Emotionen und Gedanken beschleunigen kann.

Kollektives Lernen am Nachmittag

Oft gibt es nachmittags zwei Sessions kollektiven Lernens und gemeinsamer Workshops. Die Themen sind ebenso vielfältig wie die Gemeinschaftsarbeit. Manchmal führen die Leiter:innen Werkzeuge aus der Gewaltfreien Kommunikation ein, die uns helfen, bei uns selbst präsent zu bleiben, unsere Grenzen wahrzunehmen und anderen Aufmerksamkeit zu schenken, ohne unser eigenes Nervensystem zu überfordern. Manche Sessions entwickeln sich zu offenen Gesprächen über unsere Frustration angesichts des Zustands der Welt. Wir sprechen über wenig hilfreiche Bewältigungsmechanismen wie White Guilt oder den „White Savior Complex“ und erforschen, wie unsere überwiegend weiße europäische Gruppe über Lähmung, Selbstvorwürfe oder performative Fürsorge hinaus zu bewussten, sinnhaften Formen von Engagement und Handeln gelangen kann.

In den Pausen reißen die Gespräche kaum ab. Die Menschen sind beseelt von dem Wunsch, einander auf einer tieferen Ebene kennenzulernen. Die Übungen zeigen immer wieder, dass andere Menschen Tore zu einem tieferen Verständnis unserer selbst und des Lebens an sich sind. Wir tragen so viele Unterschiede in uns und zugleich so viele gemeinsame Sehnsüchte. Wir werden daran erinnert, dass wir keine Zahlen sind, keine austauschbaren Körper, sondern weite Wesen, durch die Natur und Zeit ihre Lehren ausdrücken. Indem wir die Einzigartigkeit jeder Person und die Kraft anerkennen, die sie in sich trägt, beginnen wir, unser Vertrauen und unsere Hoffnung in die Menschheit wiederherzustellen.

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Ökodörfer als Heilungsbiotop

Einer der eindrucksvollsten Aspekte trauma-informierter Arbeit in einem Ökodorf ist die Suche nach Wegen, wie psychologische Unterstützung nachhaltig werden kann. ZEGG verbindet gemeinschaftsbasierte Praktiken und körperorientierte Gruppenarbeit mit einigen vertrauten Elementen von Therapie. Die Teilnehmenden vertiefen ihr Bewusstsein für mentale und emotionale Muster, lernen Entspannungstechniken für das Nervensystem und erforschen, wie ihre persönlichen Herausforderungen in größere soziale und politische Strukturen eingebettet sind. Am wichtigsten ist jedoch die Erkenntnis, dass Heilung nicht ausschließlich von ausgebildeten Fachpersonen abhängen muss. Auch Nicht-Professionelle können einander unterstützen – durch aufmerksames Zeug:innensein, Spiegeln, das Teilen eigener Geschichten und durch Präsenz, ohne reparieren oder diagnostizieren zu wollen.

Wenn Beziehungen sich zwischen Menschen auf natürliche Weise entfalten dürfen – nicht länger blockiert durch unterdrückende Arbeitsstrukturen, fragmentierte Identitäten und permanente wirtschaftliche oder gesundheitliche Sorgen –, erkennen wir, dass Heilung auch außerhalb klinischer Räume geschehen kann. Sie kann wieder in den Alltag eingewebt werden.

Dieser Ansatz ist besonders wertvoll für die Arbeit mit jungen Menschen: Indem wir Räume schaffen, in denen junge Menschen ermutigt werden, ohne Bewertung zu teilen, Zeug:innen füreinander zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen, fördern wir ein Umfeld von Empathie, Präsenz und gegenseitiger Unterstützung. So entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das junge Menschen stärkt, resilienter macht und ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit vertieft.

Hoffnung und das Erlernte weitergeben

Ich verlasse die Ausbildung gestärkt: Ich höre meine eigene Stimme klarer, wage es, die Wahrheiten auszusprechen, die mir nah am Herzen liegen, und fühle mich sicher genug, Workshops für junge Menschen zu leiten. Vor allem hat mich die Ausbildung daran erinnert, wie viel leichter es ist, die Menschen um uns herum zu lieben, einfach weil wir eine gemeinsame Menschlichkeit teilen. Sobald das spürbar wird, lösen sich ein großer Teil der mentalen Last, die Hoffnungslosigkeit angesichts der Zukunft der Welt und das Zögern in Bezug auf unsere eigene Arbeit allmählich auf.

In meinem Fall war die Transformation für alle sichtbar. Ich entwickelte mich schnell von einer schüchternen Person, die Schwierigkeiten hatte, vor der Gruppe zu sprechen, zu jemandem, der politische Bewusstseins-Workshops organisierte, blinde Flecken in Erzählungen benannte und Friedenssymbole gestaltete, um das politische Bewusstsein im Ökodorf zu erweitern. Vor anderen zu stehen wurde mühelos. Es brauchte keine Planung, keine Choreografie – nur Präsenz. Und plötzlich fühlte es sich wieder möglich an, Fremden zu vertrauen.

Neu lieben lernen und alte Abwehrmechanismen

Ich lernte neu, Menschen jenseits der Kategorien und Urteile zu sehen, auf die ich mich früher verlassen hatte. Ich begann, sie für das zu lieben, was sie sind und was sie in die Welt bringen könnten – statt durch die verzerrende Linse meiner Abwehrmechanismen: ob cis Männer, hoch gebildet, gar nicht gebildet, exzentrisch … welche Marker mir einst auch Gefahr oder Hierarchie signalisiert hatten. Ich spürte, wie viele meiner Vorurteile eigentlich alte Schutzmechanismen waren, die mich einst sicher gehalten hatten, mich nun jedoch daran hinderten, tiefe, tragende Verbindungen einzugehen. Anstatt mich zu schützen, hatten sie sich nach innen gewendet, waren zu Selbsturteilen geworden, die meinen Körper mit Angst füllten und Panik auslösten, sobald sich die Welt zu groß anfühlte.

Die Ausbildung gab mir praktische Werkzeuge an die Hand, um mich in diesen inneren Landschaften zu orientieren und die Knoten in meinem Denken zu lösen. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Ich verlasse ZEGG mit einem veränderten Verhältnis zu mir selbst und zu anderen: geerdeter, weiter, fähiger, für meine Bedürfnisse einzustehen und sie auszusprechen – nicht in der Erwartung, immer verstanden zu werden, sondern in der Hoffnung, dass es Ohren gibt, die bereit sind zu hören, zu spiegeln und sich gemeinsam mit mir zu verwandeln.

Ich kann mit Überzeugung sagen, dass ich diese Lehren in meine eigene Arbeit mit jungen menschen tragen werde. Für den Workshop, den ich diesen Winter an meiner Universität in Berlin organisiere, plane ich, die hier erlernten Methoden zu nutzen, um die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Gruppen, die ich begleite, zu vertiefen. Ich habe auch verstanden, wie essenziell es ist, psychische und körperliche Realitäten, individuelle Traumata und Unterschiede in den Vordergrund zu stellen – nicht als Hindernisse, sondern als Grundlage für die Schaffung eines gleichberechtigten und inklusiven Raumes. Um wirklich allen Bedürfnissen gerecht zu werden, sollten sich Aktivitäten an die anwesenden Menschen anpassen – nicht umgekehrt.

Ich werde das Forum außerdem als Methode für Gruppendiskussionen nutzen. Es besitzt eine beinahe magnetische Kraft, kollektives Bewusstsein und kollektive Emotionen in neue Richtungen zu bewegen, gerade weil es in Ehrlichkeit und Transparenz verwurzelt ist. Ich halte an dem Glauben fest, dass wir durch mehr Ehrlichkeit, Bewusstheit und Transparenz in unserem eigenen Handeln zu mehr Frieden und Harmonie in unseren unmittelbaren Umfeldern beitragen. Diese Ausrichtung hat mir ein Gefühl von Erdung und Richtung gegeben, das die Arbeit leiten wird, die ich in Zukunft tun möchte.

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Verbindung zwischen Natur und Körper

Zuletzt werde ich die Verbindung zwischen Natur und Körper sehr viel ernster nehmen. Nachdem ich den Großteil meines Lebens in akademischen Umgebungen verbracht habe, war diese Dimension in meiner Arbeit nahezu vollständig abwesend. Ich gehe mit der Erinnerung daran, wie nährend und erfüllend es ist, einfach durch einen Wald zu gehen – und dass diese stille Bewegung manchmal ebenso viel Bewusstsein und Verständnis bringen kann wie Wochen theoretischer Diskussion. Ich möchte Wege finden, Universitäten und urbane Räume in Beziehung zu der Natur zu denken, die uns noch umgibt, und Fragen nach der Nachhaltigkeit unserer Praktiken und ihren Auswirkungen auf die Welt, die wir teilen, aufwerfen.

Erleichterung in der Krise

Ich sehe die Krisen, die uns umgeben – politische, soziale, ökologische –, aber nach zehn Tagen im ZEGG fühle ich mich weniger von ihnen erdrückt. Ich weiß jetzt, dass diese Kämpfe nicht allein von mir getragen werden müssen. Heilung von Trauma ist langsame, behutsame Arbeit, und ich glaube nicht mehr, dass sie in Isolation oder ausschließlich in klinischen Räumen stattfinden muss. In der Gegenwart einer guten Zuhörerin, eines guten Zuhörers wird wirkliche Veränderung möglich.

Ich gehe, nachdem ich der Welt erlaubt habe, die Winkel meines Geistes zu sehen, die ich früher schweigend bewacht habe, und ich trage die Liebe und das Mitgefühl mit mir, die unsere Gruppe kultiviert hat – bereit, sie die Welt jenseits dieses Ökodorfes mitgestalten zu lassen."

Orginal im englischen von Zeynep Cekinmez, 22.11.2025

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