Es war ein großer Bogen, verbunden durch die Fragen: Was bedeutet Lieben, was ist Eros & wie kreiert sich Wirklichkeit in diesen unsicheren Zeiten? Dazu gab es Vorträge im Großzelt, Performances, Musik, Forschungs- und Heimatgruppen, Ecstatic Dance (MediTanzion mit Naftali), einen Generationen-Talk und erstmals einen ganzen Tempeltag mit verschiedenen Angeboten.
Simon Schramm sprach über die Facetten des Eros aus philosophischer Sicht und bezog sich dabei auf den Philosophen Christoph Quarsch. Ein weiteres Thema war der Umgang mit Scham, zu dem Eivind Lieland referierte und Kristina Marlen einen erfrischend neuen Ansatz vorstellte (mehr dazu bald in unserem Podcast „Experiment Gemeinschaft“ (bitte verlinken: zegg.de/podcast). Beide leiteten auch Selbsterfahrungs-Übungen im Großzelt an, so dass Gehörtes direkt erfahren werden konnte.
Viele Übungen gab es auch zum Thema Konsens und Grenzen setzen, bevor es in den Tempeltag ging. An diesem konnte der Eros in all seinen Formen gefeiert werden. Ob bei einer künstlerischen Ton-Arbeit (ReCLAYm your eros!), bei einem Selbstlieberitual für Frauen, einer Paar-Wertschätzungsgruppe oder einem Tempelraum mit 100 Menschen in der Aula. Lebendigkeit und darin in Kontakt sein wurde möglich, Gemeinschaft vertiefte sich.
Ein weiterer Bogen war das Anlaufen der Kampagne „Haus der Möglichkeiten“. Wir planen im ZEGG erstmals einen Neubau, ein ökologisches Strohballenhaus und haben dieses vorgestellt beim Fundraising und in einer eigens gebauten Erlebnisstation: ein Freiluft-Holzhaus mit „wanderndem Wohnzimmer“, in dem wir über das Projekt informieren und zu Gesprächen einladen.
Denn das Besondere ist, dass dieser Neubau über unsere eigenen Bedürfnisse hinausgehen soll: Das „Haus der Möglichkeiten“ steht symbolisch für einen Erfahrungsaustausch - für eine Bewegung, die sich für nachhaltiges und gemeinschaftliches Bauen stark macht.
Wir wollen Mut machen, dass man die Kreation von Wohn- und Lebensraum in die eigenen Hände nehmen und selbst genossenschaftlich finanzieren kann. Deshalb teilen wir unser Wissen und die Erfahrungen, die wir zur Zeit machen. So entsteht ein Open Source Projekt, das offen ist für andere Menschen und Projekte, die auch gemeinschaftlich bauen wollen.
Als Modellprojekt forschen wir, was Bauen für Gemeinschaft ausmacht: flexible Grundrisse, die je nach Wohnkonstellationen verändert werden können vom Single-Appartment bis zu kleineren und größeren WGs. Es wird dabei generationenübergreifend und im Erdgeschoss barrierefrei geplant.
Außerdem glauben wir an gemeinschaftliches Wirtschaften durch Genossenschaften und wollen dies mehr verbreiten. Deshalb öffnen wir unsere eigene Genossenschaft ZEGG Wohnen eG für investierende Mitglieder (ab 1.000€ Einlage möglich). Beim Pfingstfestival kamen bereits 30 neue investierende Mitglieder dazu. Werde auch du Teil unseres „Haus der Möglichkeiten“.
Mehr Infos unter: zegg-gemeinschaft.de/neubau
Alicia Dieminger, Juni 2025