Schon eine Weile beschäftigt uns die Frage, wie wir unseren Fuhrpark, unsere Mobilität so gestalten können, dass sie unseren ökologischen Werten besser gerecht wird. Einen willkommenen Schub bekamen diese Überlegungen durch die Initiative „Klimafreundlich in PM“ des Landkreises Potsdam-Mittelmark, die uns Fördermittel für die Erstellung eines betrieblichen Mobilitätskonzepts zur Verfügung gestellt hat.
Das Konzept liegt seit Oktober vor und beschäftigt sich neben Perspektiven für die Weiterentwicklung des Carsharings auch mit Entwicklungsmöglichkeiten unseres Fuhrparks. Dafür wurden viele Tausend Fahrtenbucheinträge ausgewertet, um besser zu verstehen, wie wir unsere Fahrzeuge nutzen, und welche alternativen Antriebe zu unserem Nutzungsverhalten passen. Erdgasautos beispielsweise passen wegen vieler Kurzstrecken-Fahrten nicht zu uns; allerdings sei auch Elektromobilität keineswegs ein „klimaneutraler Heilsbringer“.
Das Mobilitätskonzept beleuchtet auch, wo die ZEGG-Werte abseits umweltfreundlicher(er) Mobilität gelebt werden können. Dazu zählen beispielsweise Kfz-Versicherungen, die ihre Rücklagen nicht in ethisch oder sozial bedenkliche Kapitalanlagen investieren. Beispiele hierfür sind Kriegswaffen, Fracking, Atomindustrie oder Gewinnmaximierung durch Kinderarbeit.
Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist die Entdeckung von giro-e – einem Abrechnungssystem für Stromtankstellen, das die GLS-Bank entwickelt hat. Vorteile sind das spontane Laden per ec-Karte (keine Ladekarte/Vertragsbindung nötig) sowie die Unabhängigkeit von der Ölindustrie, die längst auch in der Elektromobilität mitmischt. Eine ZEGG-Ladestation, an der man unseren Solarstrom tanken kann rückt damit in greifbare Nähe.
Neben Entwicklungspotenzialen hebt das Konzept aber auch hervor, wo wir schon auf einem guten Weg sind: unser „historisches“ Multicar wurde Anfang des Jahres durch ein jüngeres Modell ersetzt, und zwei E-Lastenräder dienen für Transporte auf dem Platz, für die in der Vergangenheit viel zu oft PKWs herhalten mussten.
Dankbar sind wir insbesondere für die Kooperation mit der Gemeinschaft Schloss Tempelhof und dem Ökodorf Sieben Linden, mit denen wir während der Konzepterstellung in engem Kontakt standen – nicht jeder muss das Rad schließlich neu erfinden.